Donnerstag, Mai 22, 2014
Internationaler Tag der Biodiversität
Heute ist ja Internationaler Tag der Biodiversität. Und da meldet man so einiges.
Bild der Wissenschaft: Die Top Ten der neuentdeckten Arten
Da melden Sie also "das erste neue Säugetier nach 35 Jahren", den Olinguito oder Anden-Makibär. Aber den kannte man ja an und für sich schon, hat ihn nur nicht vom Makibär unterschieden. (Manchmal scheint mir, je feiner man eine biologische Art definiert, um so mehr kann man auch entdecken.)
Klingt für mich jedenfalls mehr nach einer neudefinierten als einer neuentdeckten Art. Aber seisdrum.
Seit 35 Jahren das erste Säugetier?
Was ist mit dem 1992/1993 entdeckten Vietnamesischen Waldrind, dass nichtmal nur aus einer bereits bekannten Art herausdifferenziert wurde?
Und was ist mit der erst 2009 auf Neuguineas entdeckten Riesenbaumratte? Gut, da sind Nachbararten bekannt, aber die ist ja wohl wirklich neu gefunden und nicht nur auseinanderdividiert worden.
Und das ist nur das, was mir spontan einfällt, ohne zu recherchieren.
Ich feiere ja gerne die Artenvielfalt, aber irgendwas ist an der Definition der Arten kaputt.
Mal gelten sie erst dann entdeckt, wenn ein Weißer sein Auge auf sie geworfen hat (Quastenflosser), oder wenn ein Exemplar getötet und eingesammelt wurde, meist aber erst, wenn jemand es wissenschaftlich beschrieben hat. Mir scheint, das wird durch das Interesse, so eine Erstbeschreibung zu veröffentlichen, etwas verzerrt. Da reicht es dann schon aus, dass die Färbung ein klein wenig anders ist und in der Natur noch keine Paarung beobachtet wurde, um eine neue (Unter-)Art zu rechtfertigen.
Bild der Wissenschaft: Die Top Ten der neuentdeckten Arten
Da melden Sie also "das erste neue Säugetier nach 35 Jahren", den Olinguito oder Anden-Makibär. Aber den kannte man ja an und für sich schon, hat ihn nur nicht vom Makibär unterschieden. (Manchmal scheint mir, je feiner man eine biologische Art definiert, um so mehr kann man auch entdecken.)
Klingt für mich jedenfalls mehr nach einer neudefinierten als einer neuentdeckten Art. Aber seisdrum.
Seit 35 Jahren das erste Säugetier?
Was ist mit dem 1992/1993 entdeckten Vietnamesischen Waldrind, dass nichtmal nur aus einer bereits bekannten Art herausdifferenziert wurde?
Und was ist mit der erst 2009 auf Neuguineas entdeckten Riesenbaumratte? Gut, da sind Nachbararten bekannt, aber die ist ja wohl wirklich neu gefunden und nicht nur auseinanderdividiert worden.
Und das ist nur das, was mir spontan einfällt, ohne zu recherchieren.
Ich feiere ja gerne die Artenvielfalt, aber irgendwas ist an der Definition der Arten kaputt.
Mal gelten sie erst dann entdeckt, wenn ein Weißer sein Auge auf sie geworfen hat (Quastenflosser), oder wenn ein Exemplar getötet und eingesammelt wurde, meist aber erst, wenn jemand es wissenschaftlich beschrieben hat. Mir scheint, das wird durch das Interesse, so eine Erstbeschreibung zu veröffentlichen, etwas verzerrt. Da reicht es dann schon aus, dass die Färbung ein klein wenig anders ist und in der Natur noch keine Paarung beobachtet wurde, um eine neue (Unter-)Art zu rechtfertigen.
Labels: Zoo
Donnerstag, Mai 15, 2014
Verschwörungstheorien
heise: Mit Data Mining gegen falsche Tatsachen.
Ich erläutere mal 'Verschwörungstheorie' anhand von Beispielen:
Manche sagen, die Menschen hätten irgend wann man geglaubt, die Erde sei flach. Das ist eine Lüge aus der frühen Neuzeit, um sich über die Menschen von früher lustig zu machen und sich selbst auch so aufgeklärt und besser zu fühlen.
Philip Wolff: Wie die Erde zur Scheibe wurde.
Eine andere Verschwörungstheorie schottet sich als Pseudowissenschaft von jeglicher Ideologiekritik ab - zum Beispiel durch die unwahre Behauptung, es gäbe Dinge, welche "die anderen" nicht hinterfragen würden oder dürften - und diese Theorie ist nicht falsifizierbar, ergo unwissenschaftlich. Im Kern dieser Verschwörungstheorie steht die Behauptung, die Vertreter von Bank- und Industriekapital, hätten sich zusammen getan und nähmen als so genannte Monopolkapitalisten zunehmend Einfluss auf den Staat und seine Entscheidungsstrukturen. Durch geheime Lobby-Arbeit, wechselseitigen Personalaustausch zwischen Wirtschaft und Politik, etc. würden die Monopolkapitalisten zunehmend Einfluss auf die Staatsleitung gewinnen, um diese schließlich vollständig ihren Zwecken zu unterwerfen.
Gerd Koenen: Marxismus-Leninismus als universelle Verschwörungstheorie.
Das bedeutet natürlich und selbstredend nicht, dass das Gegenteil wahr ist oder der Status Quo "gut" wäre. (Auch das wieder ein beliebter und zeitraubender Teil der genannten Ideologieabschottung).
Fortschritt bedeutet nach Karl Popper eben, dass wir uns emporirren. Und dazu gehört es, alte und zig mal gescheiterte Versuche nicht ständig zu wiederholen.
Gute neue Ideen zu diesem Themenkomplex hat zum Beispiel Island ausprobiert.
Präsident Olafur grimsson zum Umgang Islands mit der Bankenkrise.
Ich erläutere mal 'Verschwörungstheorie' anhand von Beispielen:
Manche sagen, die Menschen hätten irgend wann man geglaubt, die Erde sei flach. Das ist eine Lüge aus der frühen Neuzeit, um sich über die Menschen von früher lustig zu machen und sich selbst auch so aufgeklärt und besser zu fühlen.
Philip Wolff: Wie die Erde zur Scheibe wurde.
Eine andere Verschwörungstheorie schottet sich als Pseudowissenschaft von jeglicher Ideologiekritik ab - zum Beispiel durch die unwahre Behauptung, es gäbe Dinge, welche "die anderen" nicht hinterfragen würden oder dürften - und diese Theorie ist nicht falsifizierbar, ergo unwissenschaftlich. Im Kern dieser Verschwörungstheorie steht die Behauptung, die Vertreter von Bank- und Industriekapital, hätten sich zusammen getan und nähmen als so genannte Monopolkapitalisten zunehmend Einfluss auf den Staat und seine Entscheidungsstrukturen. Durch geheime Lobby-Arbeit, wechselseitigen Personalaustausch zwischen Wirtschaft und Politik, etc. würden die Monopolkapitalisten zunehmend Einfluss auf die Staatsleitung gewinnen, um diese schließlich vollständig ihren Zwecken zu unterwerfen.
Gerd Koenen: Marxismus-Leninismus als universelle Verschwörungstheorie.
Das bedeutet natürlich und selbstredend nicht, dass das Gegenteil wahr ist oder der Status Quo "gut" wäre. (Auch das wieder ein beliebter und zeitraubender Teil der genannten Ideologieabschottung).
Fortschritt bedeutet nach Karl Popper eben, dass wir uns emporirren. Und dazu gehört es, alte und zig mal gescheiterte Versuche nicht ständig zu wiederholen.
Gute neue Ideen zu diesem Themenkomplex hat zum Beispiel Island ausprobiert.
Präsident Olafur grimsson zum Umgang Islands mit der Bankenkrise.
Labels: Politik
Donnerstag, Mai 08, 2014
Sicherheit für Soziale Netzwerke?
Kritiken an sozialen Netzwerken haben ja gerade wieder Saison, im Grunde ja auch gerechtfertigt. Diese Technologie ist zwar nicht mehr neu, aber die Gedanken darum sind bei weitem noch nicht konvergiert. In Der FAZ gibt es geradezu eine Reihe dazu, und da gerade kein "Leistungsschutzrecht"-Verteidiger aus dem Springerkonzern zu Wort kommt, greife ich mal ein paar Gedanken auf.
FAZ: Gastbeitrag von Peter Buxmann: Die Risiken in sozialen Netzwerken bedrohen auch mich
Dass Google & Co. ihr Geld verdienen, in dem sie an Dritte das Ergebnis ihres Wissens verkaufen, wie man was besser in Geld umsetzen kann, war ja noch nie ein Geheimnis und ist nicht neu. Dass es so etwa wie ein kostenloses Mittagessen nicht gibt, hat Robert A. Heinlein schon 1966 in seinem Science Fiction Roman "Revolte auf Luna" bekannt gemacht. (Nebenbei: Lesetipp!)
Dann folgt leider eine falsche Schlussfolgerung aus einer Befragung. Ein Benutzer ist genau dann nicht mit einem Geschäftsmodell - zu dessen Benutzung er nicht faktisch gezwungen wird - einverstanden, wenn er es auch nicht benutzt. Das Ergebnis der Umfrage, auf die sich da berufen wird, ist also lediglich, dass suggestiv gefragt wurde.
Der Schluss, der nahegelegt wird, ist folglich auch falsch: Snowden hat ja gerade gezeigt, dass es nichts nutzt, nicht bei Facebook & Co. zu sein, da Geheimdienste auf allen Netzwerkverkehr Zugriff haben und notfalls eigene Drohnen aussenden, um alle zu überwachen.
Im nächsten Abschnitt erkennt Buxmann die Verzerrungen von Statistiken bei reinen Befragungen interessanterweise. Dieses Prinzip ist ihm also nicht unbekannt.
Der Punkt mit dem unrealistischen Optimismus ist gut. Es zeigt sich ja, dass die Gefahr durch staatliche Überwachung kontinuierlich unterschätzt wird und ihre Auswirkungen kleingeredet oder ignoriert werden.
Leider liegt am Ende ein Fehler in der angedeuteten Lösung vor und ein wichtiger Teil fehlt.
Der Fehler: Egal, wie "gut" man seine Privatsphäre-Einstellungen bei Google & Co. einstellt, diese haben die Daten ja trotzdem, und damit haben sie auch die Geheimdienste. Egal, wie gut man seinen Namen da verschwurbelt und keine Hobbys angibt oder so, die Metadaten und das Verhalten werden dennoch statistisch erfasst und ausgewertet.
Und das zusammen mit der unterschätzen Gefahr wiederum führt zu dem fehlenden Teil: Es wird statistisch in der Masse ein angepasstes Verhalten begünstigt. Man fühlt angesichts der unausweichlich scheinenden Überwachung keine andere Chance, als bestimmte Dinge nicht zu schreiben, zu sagen, ja am Ende nicht mal mehr zu denken.
Das halte ich für eine der größten Gefahren dahinter: Systemtreues Denken erzeugen, kreative Out-of-the-Box-Denker aussondern, ausbremsen, diskreditieren.
Was ich mich frage ist weshalb bei diesen Betrachtungen ausgerechnet Microsoft nicht genannt wird neben den üblichen Verdächtigen Google und Facebook.
FAZ: Gastbeitrag von Peter Buxmann: Die Risiken in sozialen Netzwerken bedrohen auch mich
Dass Google & Co. ihr Geld verdienen, in dem sie an Dritte das Ergebnis ihres Wissens verkaufen, wie man was besser in Geld umsetzen kann, war ja noch nie ein Geheimnis und ist nicht neu. Dass es so etwa wie ein kostenloses Mittagessen nicht gibt, hat Robert A. Heinlein schon 1966 in seinem Science Fiction Roman "Revolte auf Luna" bekannt gemacht. (Nebenbei: Lesetipp!)
Dann folgt leider eine falsche Schlussfolgerung aus einer Befragung. Ein Benutzer ist genau dann nicht mit einem Geschäftsmodell - zu dessen Benutzung er nicht faktisch gezwungen wird - einverstanden, wenn er es auch nicht benutzt. Das Ergebnis der Umfrage, auf die sich da berufen wird, ist also lediglich, dass suggestiv gefragt wurde.
Der Schluss, der nahegelegt wird, ist folglich auch falsch: Snowden hat ja gerade gezeigt, dass es nichts nutzt, nicht bei Facebook & Co. zu sein, da Geheimdienste auf allen Netzwerkverkehr Zugriff haben und notfalls eigene Drohnen aussenden, um alle zu überwachen.
Im nächsten Abschnitt erkennt Buxmann die Verzerrungen von Statistiken bei reinen Befragungen interessanterweise. Dieses Prinzip ist ihm also nicht unbekannt.
Der Punkt mit dem unrealistischen Optimismus ist gut. Es zeigt sich ja, dass die Gefahr durch staatliche Überwachung kontinuierlich unterschätzt wird und ihre Auswirkungen kleingeredet oder ignoriert werden.
Leider liegt am Ende ein Fehler in der angedeuteten Lösung vor und ein wichtiger Teil fehlt.
Der Fehler: Egal, wie "gut" man seine Privatsphäre-Einstellungen bei Google & Co. einstellt, diese haben die Daten ja trotzdem, und damit haben sie auch die Geheimdienste. Egal, wie gut man seinen Namen da verschwurbelt und keine Hobbys angibt oder so, die Metadaten und das Verhalten werden dennoch statistisch erfasst und ausgewertet.
Und das zusammen mit der unterschätzen Gefahr wiederum führt zu dem fehlenden Teil: Es wird statistisch in der Masse ein angepasstes Verhalten begünstigt. Man fühlt angesichts der unausweichlich scheinenden Überwachung keine andere Chance, als bestimmte Dinge nicht zu schreiben, zu sagen, ja am Ende nicht mal mehr zu denken.
Das halte ich für eine der größten Gefahren dahinter: Systemtreues Denken erzeugen, kreative Out-of-the-Box-Denker aussondern, ausbremsen, diskreditieren.
Was ich mich frage ist weshalb bei diesen Betrachtungen ausgerechnet Microsoft nicht genannt wird neben den üblichen Verdächtigen Google und Facebook.
Labels: Computer und Internet, Politik
Mittwoch, Mai 07, 2014
Vivarium
Am Sonntag Nachmittag war ich kurz im Vavarium Darmstadt. Das neue Affenhaus für die südamerikanischen Affen ist zumindest zum Teil innen fertiggestellt und die Totenkopfäffchen sind schon drin. Am Gehege nebendran, in nach meiner Vermutung Zwergseidenäffchen einziehen werden, wird noch gebaut. Der Außenbereich ist nur in Vorbereitung, noch kein Zaun ist am zukünftigen Gehege. Ich freue mich schon darauf, wenn man in Begleitung auch mal in das Gehege gehen darf und hoffe, dass sie diese Idee nicht aufgeben.
Weitere Fotos in diesem Set.
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Labels: Zoo