Sonntag, Januar 13, 2013

Umfrage zu erwarteten Eigenschaften von sich auf die Landeslisten für BT und LT Bewerbenden

In der Facebook Gruppe Hessen Piraten habe ich eine Umfrage gestartet, über die von Piraten erwarteten Eigenschaften von sich auf die hessischen Landeslisten für Bundes- und Landtag Bewerbenden:
https://www.facebook.com/groups/115398618613971/permalink/144988472321652/
Damit mehr Leute daran teilnehmen können, habe ich alternative Anträge mit je einer Eigenschaft in Hessens Abstimmungswerkzeug Liquid Feedack (LQFB) eingetragen:
https://lqfb.piratenpartei-hessen.de/issue/show/113.html
Aber LQFB scheint in Hessen ja tatsächlich mausetot zu sein. Auch ein interessantes Ergebnis. Das taugt dann also in Hessen weder für die Landtags- noch Bundestagskandidaten zum Kontakthalten mit der Basis. (Das ist eine der stark gewünschten Eigenschaften.)

In FaceBook sieht es im Moment bei 22 Teilnehmern so aus:

Emotionale Intelligenz: für Kommunikation, Zusammenarbeit, Motivation*
#################### 91%
Gute Vernetzung mit der Basis (Social Media / Mailinglisten / Stammtische)
################# 77%
Alternative Lösungen gegeneinander abwägen können
############### 68%
Frei Reden können
########### 50%
Kreative Intelligenz: für Kunst, Forschung, Technologie, Innovation*
######## 36%
Humor
####### 32%
Vitale Intelligenz des Handelns: für Führung, Durchsetzungsvermögen*
###### 27%
Intelligenz des Verstands: für Methoden, Planung, Controlling, Verwaltung*
##### 23%
"Sinn für Sinn", Intuition, Anforderungen der Welt von morgen verstehen*
#### 18%
Kenntnis der Satzung
# 5%
Arbeit statt internem Wahlkampf
# 5%
Intelligenz der Sinnlichkeit & Attraktion: für Marketing, Werbung, Verkauf*
0%
Arroganz
0%

Die mit * kekennzeichneten Eigenschaften entstammen dem Buch von Gunter Dueck: Professionelle Intelligenz: Worauf es morgen ankommt.

Hierbei geht es selbstredend nicht um ein Profil, wie der Prototyp eines idealen Abgeordneten der Piratenpartei Hessen aussehen sollte. Es geht um ein paar grundlegende Eigenschaften, Fähigkeiten. Und zwar welche, die man nicht durch eine noch so gute Kandidatenbefragung oder ein "Kandidatengrillen" herausbekommen kann. Eher nur dann, wenn man die Leute lange kennt und am besten noch mit ihnen schon gearbeitet hat.
Es wird keineswegs gefördert, dass nachher nur gleichartige Menschen auf die Landeslisten kommen. Man sollte den Einfluss einer solchen Umfrage nicht überschätzen. Mit diesen Eigenschaften bleibt noch viel Platz, auf welche Art dies erreicht wird, was für ein Persönlichkeitstyp die Leute sind.
Aber ich will auf keinen Fall jemanden als Kandidaten haben, der nicht teamfähig ist, der nicht mit den Piraten vernetzt ist und der unfähig ist, Alternativen durchzudenken. Will ich gar nicht haben.

Es stellt sich noch die Frage der Wahl des Werkzeugs für diese Umfrage.
Ja, Facebook ist aus guten Gründen nicht sonderlich beliebt bei vielen Piraten. Aber es kann zumindest jeder Teilnehmen, dem das wichtig ist, und wenn er dafür schnell ein pseudonymes Konto zusammenklickt. Dafür muss er nicht mal auf die Bestätigung von irgend einer Verwaltungsebene der Partei warten. Klar ist es dadurch beliebig beeinflussbar, aber bitte, um was geht es denn hier? Demzufolge ist die Umfrage weder repräsentativ noch irgend was.
Es ergibt sich daraus dennoch mehr Aussagekraft als meine Gedanken für mich alleine. Dadurch, dass es eben nicht repräsentativ ist vermeide ich auch eine zu starke normative Auswirkung der Ergebnisse. Ich will nicht, dass die Bewerber so tun, als wären sie so, wie die Basis es wünscht.
(Vielleicht fehlt die überstrapazierte 'Authentizität' noch als Eigenschaft?)

Liquid Feedback ist prinzipbedingt nicht für eine solche Art der Umfrage geeignet. Erstens sind Delegationen für diesen Zweck reichlich kontraproduktiv und zweitens geht so eine Liste von Dingen, die man approval-mäßig gegeneinander bewerten will nur durch die Funktion der Alternativanträge, die eigentlich nicht dafür gedacht sind. LQFB ist schlicht nicht für diese Art von Umfragen designed worden.
Aber LQFB ist nicht das Maß, unser Wunsch nach bestimmten Abstimmungsarten ist das Maß. Ein Tool muss sich dem beugen und liefern oder aussterben.
Dieses Beispiel zeigt mehr als deutlich, dass das hessische LQFB bereits tot ist: Mittlerweile über zwanzig Teilnehmer in FB gegen vier in LQFB.

In LimeSurvey ist dann kein Self-Service möglich, wenn ich es an alle Piraten richten will. Dies geht über den Vorstand der Piraten, dem alle e-Mailadressen vorliegen, und der somit jedem Piraten einen Token für eine einmalige Abstimmung geben kann. Erstens dauert mir sowas dann zu lange, zweitens sehe ich hier keinen ausreichenden Grund, anderen Arbeit zu generieren. Gerade jetzt, wo alle Aktiven überlastet sind und wir mit dem Notwendigen kaum hinterher kommen.

Es gibt ja aber noch ein paar Metaebenen:
Wobei es zu der dritten der drei Eigenschaften, die über die zwei-drittel-Mehrheit kamen schon eine Art Fangfrage gibt, um es indirekt herauszubekommen. Naja, sich zumindest statistisch dem zu nähern. Die Frage lautet: "Rauchst du?".
Bild der Wissenschaft: Wie Raucher Aktien kaufen - Entscheidungsprozesse laufen bei Rauchern anders ab als bei Nichtrauchern
:-)

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