Dienstag, März 21, 2006

Vogelgrippepanik

Es greift schon lange eine stark Mediengepushte Panik durch die Welt: Die Angst vor der Vogelgrippe.
Als ein paar Freunde und ich am Sonntag unterwegs waren, lag da ein toter Spatz (ja, das war ein Spatz, auch wenn ein paar der Meinung waren, es seie eine Meise).
Und was kommt gleich für ein Gedanke und wird auch noch ausgesprochen? Vogelgrippe. Nun, er lag irgendwo unverletzt auf dem Rücken ohne erkennbare Beschädigung, schon komisch, aber trotzdem unwahrscheinlich, daß es was damit zu tun hat. Dummerweise hab ich verpeilt, ihn zu fotografieren.
Nun, ich dachte, lass’ bleiben, macht nix, aber andere waren der Überzeugung, man müsse irgendwo anrufen und informieren. Na gut, dachte ich, das Ordnungsamt. Andere meinten, man müsse dafür den Notruf gebrauchen, was dann auch getan wurde.
Wir lagen alle falsch.
Gemäß der Auskunft der Stadt Darmstadt über Vogelgrippe wäre das Amt für Veterinärwesen und Verbraucherschutz hauptsächlich zuständig für das Einsammeln toter Tiere.
Da steht aber auch: "Der Fund eines einzelnen toten Tieres begründet in der Regel keinen Seuchenverdacht." na gut, hilft gegen die Panik. Die Wahrscheinlichkeit ist ja sehr gering.
Wie geht es aber weiter?
"Werden jedoch mehrere tote Vögel (ausgenommen Tauben und heimische Kleinvögel wie Spatzen, Amseln, Drosseln, Fink und Star) aufgefunden bestehen zumindest Anhaltspunkte für tierseuchenrelevantes Geschehen und das zuständige Amt für Veterinärwesen und Verbraucherschutz soll telefonisch unterrichtet werden." (Hervorhebung von mir).
Hm, mehrere tote Tiere melden, okay. Aber warum nicht bei den genannten Arten?
Es ist schon ziemlich lange bekannt, daß sich auch diese Tiere infizieren und das Virus übertragen können. Es wäre ja auch absurd, wenn ein Stamm eines Virus, der so mutiert ist, daß er außer Vögeln sogar noch Säugetiere befällt, dann einige Vogelarten auslassen würde.
Wie gesagt wurde doch der Notruf angerufen, und der Mann dort reagierte auch freudlich, und wußte eine Antwort, dort kommen wohl ein Haufen solcher Anrufe am Tag an, und man ist darauf eingestellt.
Was war aber die Antwort?
Kleinvögel wie Spatzen/Meisen seien nicht betroffen.
Huh? Das ist aber eine sehr weitgegriffene Interpretation des Textes oben und mit Sicherheit falsch. Darf man lügen, um Leute in Sicherheit zu wiegen?

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Comments:
So wie ich das verstanden habe, können alle Vogelarten befallen werden, aber sie sind unterschiedlich gute Vektoren für das Virus. So scheiden bespielsweise Tauben so wenige Viren aus, dass von ihnen keine Ansteckungsgefahr ausgeht. (So habe ich jedenfalls die Experten verstanden.) Und das kann ja auch für einige Singvögel gelten.
 
Das hilft aber der Katze oder dem Hund nichts, der ggf. das tote Tier frißt.
Wenn die Antwort wäre, daß kein Indiz bei einem einzigen toten Tier bestehe und keine direkte Gefahr davon ausgehe, wäre es ja in Ordnung, aber daß diese Singvögel nicht betroffen seien? Ne, so nicht.
 
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