Mittwoch, Oktober 05, 2005

Das Wort für Welt ist Wald

Es gibt noch ein paar Sachen, die ich hier in meinem Blog nachreichen will, z.B. was ich zwischendurch gelesen habe. Auf einem Flohmarkt hier habe ich das Buch Das Wort für Welt ist Wald von Ursula K. Le Guin erstanden, weil der Titel mich irgendwie ansprach. In meinem letzten Urlaub kam ich dann zum lesen. Ein sehr dünnes Buch, hat man schnell durch.
Die Geschichte spielt in einer nicht genau definierten Zukunft auf einer 27 Lichtjahre entfernten Welt, auf der Menschen von der Erde eine Kolonie errichten wollen, weil es dort viel Wald gibt und Holz auf der Erde einer der teuersten Rohstoffe geworden ist. Dort, auf Athshe, lebt eine humanoide Bevölkerung, etwa halb so groß wie Menschen mit grünem Fell und ohne wirkliche Hochkultur, die schon seit Jahrtausenden friedlich zusammenleben. Die Welt heißt in ihrer Sprache eben Wald, so wie unsere bei uns Erde heißt. Diese Wesen werden von ihren Frauen politisch geführt und zwar dahin, was die männlichen “Träumer” von ihnen erträumen. Sie alle sind durch ihr Träumen jederzeit in der Lage der wirklichen Welt zu entfliehen und so sich abzureagieren und alles mögliche zu kompensieren. Für sie ist die Traumwelt auch eine Art Realität, in der eben manches anders ist. Die Terraner zerstören den Wald für Holz und Felder, aber die Errosion zerstört dann den Boden und nur Fels bleibt übrig. Die Ureinwohner werden als Sklaven gebraucht, erheben sich dann aber doch entgegen ihrem Naturell und vernichten zunächst ein Holzfällerlager um dann schließlich auch das Hauptquartier anzugreifen.
Gut, es ist Anfang der Siebziger geschrieben worden, aber Le Guin macht es sich mit diesem friedfertigen, frauengeführten Träumervolk vielleicht doch ein wenig einfach. Das es sich mehr lohnt, in solch irrsinniger Entfernung Wald einfach abzuholzen, anstatt den auf der Erde aufzuforsten, ist wohl auch eher als unrealistisch einzustufen und nach meiner Einschätzung nur eine Kritik an unserer männergeführten Welt.
Die Übersetzung ins Deutsche schwächelt etwas, zumal einzelne spanische Wörter wie “loco”, die man im amerikanischen Sprachraum vielleicht kennt, einfach nicht übersetzt oder erklärt werden.
Die Entwicklung einer fernen Kolonie mit Arbeitern und Soldaten, die nur durch Funk in Lichtgeschwindigkeit Kontakt mit der 27 Lichtjahre entfernten Erde halten kann, ist recht interessant beschrieben, auch was es dann für die einzelnen Personen bedeutet, als Auserirdische aus der Föderation der Welten ihnen ein Kommunikationssystem für eine Echtzeitverbindung bringen ist gut durchdacht und schön beschrieben.
Insgesamt lockere Unterhaltung, wie ich sie für einen SciFi aus den siebzigern Erwartet habe. Wer Interesse hat, kann es ja unter dem Link oben vom Bild bei meinem Buchticketaccount ertauschen. (Schon weg)

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