Mittwoch, September 21, 2005
Das Schattenboxen der Evolutionisten
Eigentlich wollte ich noch etwas allgemeines über die vielen Artikel, die den deutschen Blätterwald geradezu überennen und Intelligent Design, Schöpfungslehre und Kreationismus ohne Argumente und Verständnis niederprügeln, schreiben. Mir ist aber aufgefallen, daß Reinhard Junker und Siegfried Scherer das in dem Artikel Kein Platz für den Schöpfer? schon getan haben.
Es wird ein Überblick gegeben, mit welchen Methoden da gearbeitet wird. Lesen!
Mir ist bei der Lektüre von einigen dieser schöpfungskritischen Artikel noch eine weitere Sache aufgefallen. Es wird in einigen dieser Artikel so getan, als diskutiere man gegen jemanden, als gäbe es irgendwo in Deutschland große Publikationen, die den Kreationismus unterstützen, gegen die andiskutiert werden muß. In den USA – das unisono als das Ursprungsland des Kreationismus genannt wird, ob das nun stimmt, oder nicht – mag es diese Diskussion ja in den Medien geben, hier gibt es sie jedenfalls nicht. Mir ist kein Artikel aus einer großen deutschen Zeitung oder Zeitschrift bekannt, der für die Seite der Kreationisten eintritt.
Gegen was ereifern sich diese “Journalisten” (tut mir leid, ich kann diese Schreiber einfach nicht ernst nehmen) denn da so sehr? Die leider sehr wenigen und relativ unbeachteten – was keineswegs von qualitativer Minderwertigkeit zeugt – Publikationen z.B. von Wort und Wissen finden kaum Erwähnung, und wenn, dann wurden sie offensichtlich nicht gelesen. Gegen diese ereifert man sich also nicht, was ist es dann?
Mir scheint da wird versucht, einen Präventivschlag zu führen. Man will offebar das etablierte naturalistische Weltbild unangreifbar zementiert wissen und jeden möglichen Gegner schon bevor er sich richtig erhoben hat besiegt wissen.
Der Wissenschaft in irgend einer Form angemessen ist das jedenfalls nicht.
Es wird ein Überblick gegeben, mit welchen Methoden da gearbeitet wird. Lesen!
Mir ist bei der Lektüre von einigen dieser schöpfungskritischen Artikel noch eine weitere Sache aufgefallen. Es wird in einigen dieser Artikel so getan, als diskutiere man gegen jemanden, als gäbe es irgendwo in Deutschland große Publikationen, die den Kreationismus unterstützen, gegen die andiskutiert werden muß. In den USA – das unisono als das Ursprungsland des Kreationismus genannt wird, ob das nun stimmt, oder nicht – mag es diese Diskussion ja in den Medien geben, hier gibt es sie jedenfalls nicht. Mir ist kein Artikel aus einer großen deutschen Zeitung oder Zeitschrift bekannt, der für die Seite der Kreationisten eintritt.
Gegen was ereifern sich diese “Journalisten” (tut mir leid, ich kann diese Schreiber einfach nicht ernst nehmen) denn da so sehr? Die leider sehr wenigen und relativ unbeachteten – was keineswegs von qualitativer Minderwertigkeit zeugt – Publikationen z.B. von Wort und Wissen finden kaum Erwähnung, und wenn, dann wurden sie offensichtlich nicht gelesen. Gegen diese ereifert man sich also nicht, was ist es dann?
Mir scheint da wird versucht, einen Präventivschlag zu führen. Man will offebar das etablierte naturalistische Weltbild unangreifbar zementiert wissen und jeden möglichen Gegner schon bevor er sich richtig erhoben hat besiegt wissen.
Der Wissenschaft in irgend einer Form angemessen ist das jedenfalls nicht.
Labels: Evolution vs. Schöpfung
Comments:
<< Home
Toll. Wenigstens von dir hätte ich Argumente erwartet.
Der Brief ist überhaupt nicht albern. Er stellt nur dar, wie im deutschen Blätterwald mit wissenschaftlichen Minoritäten anderer Weltbilder umgegangen wird.
Und das ewige "unwissenschaftlich" wiederholen macht die Diskussion echt nicht fruchtbarer.
Der Brief ist überhaupt nicht albern. Er stellt nur dar, wie im deutschen Blätterwald mit wissenschaftlichen Minoritäten anderer Weltbilder umgegangen wird.
Und das ewige "unwissenschaftlich" wiederholen macht die Diskussion echt nicht fruchtbarer.
Junker/Scherer scheinen hauptsächlich darüber beleidigt zu sein, daß die seriöse Wissenschaft kreationistische Vorgehensweisen nicht anerkennt. Und das ist auch gut so. Ich bin es nämlich langsam leid, nur weil ich Christ bin ständig mit Kreationisten in Zusammenhang gebracht zu werden.
All diese Aussagen zeigen - falls sie zutreffen - nur, daß die dort kritisierten Beispiele Irreduzibler Komplexität eben keine sind, sondern etwas einfachere IR-Systeme zugrunde liegen.
Der Schluß, daß weil ein etwas einfacheres Blutgerinnungssystem gefunden wurde, dieses sich auch wiederum aus einem och einfacheren entwickelt haben könnte, ist überhaupt nicht plausibel.
Ab gesehen davon ist noch nicht mal dargelegt, ob das Blutgerinnungsystem den Wals ein Vorgänger der anderen ist. Da der Wal ja aus Landsäugern hervorgegangen sein soll, müßte er doch eigentlich ein höher entwickeltes haben, oder?
Oder ist nachweisbar, daß damals das System noch einfacher war und sich nur bei Landsäugern das höher komplexe System herausgebildet wurde?
Alles in allem zeigen die Argumente gut, wie wissenschaftlich ID ist, und wieviel Forschung auf dem Feld noch nötig ist.
Der Schluß, daß weil ein etwas einfacheres Blutgerinnungssystem gefunden wurde, dieses sich auch wiederum aus einem och einfacheren entwickelt haben könnte, ist überhaupt nicht plausibel.
Ab gesehen davon ist noch nicht mal dargelegt, ob das Blutgerinnungsystem den Wals ein Vorgänger der anderen ist. Da der Wal ja aus Landsäugern hervorgegangen sein soll, müßte er doch eigentlich ein höher entwickeltes haben, oder?
Oder ist nachweisbar, daß damals das System noch einfacher war und sich nur bei Landsäugern das höher komplexe System herausgebildet wurde?
Alles in allem zeigen die Argumente gut, wie wissenschaftlich ID ist, und wieviel Forschung auf dem Feld noch nötig ist.
Ich stöbere gerade Durch Deine älteren BlogEinträge und folge der Kategorie ID vs. ET.
Ich gestatte mir, Deiner - so liest es ich für mich - recht emotionalen Argumentation einiges entgegenzuhalten:
1. Humor. Den braucht man, wenn man in der Presse "behandelt" wird. Ich glaube noch niemand, der irgendwann einmal im Zentrum journalistischer Aufmerksamkeit gestanden hat war der Meinung, Journalisten würden objektiv berichten. Frag mal den Herrn Hellmut Kohl. Der hatte auch eine Meinung über das Rauschen im deutschen Blätterwald, das der Deinen sehr nahe steht.
2. Wer verfolgt wen? Bitte bedenke, dass die Wissenschaft sich jahrhundertelang gegen die Kirche behaupten musste, oft genug um die Gefahr des eigenen Lebens. Lange genug durfte nicht sein, was laut Kirche (vor allem der katholischen) nicht ins Weltbild passte.
Vielleicht kommt daher der Beißrelfex der Wissenschaft.
3. Kampagne. In den USA müssen sich Wissenschaftler gegen den wiedergeborenen Christen im Weißen Haus behaupten - und das ist schwierig, sehr schwierig. Der hieraus entbrannte Konflikt ist natürlich auch der deutschen Presse wie auch Wissenschaft nicht entgangen, und in Zeiten der Internationalisierung reagiert man eben schon, bevor es "losgeht".
4. Auflage: Das Thema polarisiert. Was polarisiert ist gut für die Auflage. Also wird darüber geschrieben.
5. Ich habe die Artikel in Wort & Wissen durchgelesen. Am Wichtigsten ist der letzte Satz:
"""Wir werden uns nach Kräften weiter bemühen, als Christen gute und saubere, aber ganz klar evolutionskritische Wissenschaft zu betreiben. Und wir werden nicht aufhören, unser Zeugnis vom Schöpfer und Erlöser, der Jesus Christus heißt, in die Welt zu tragen."""
Das klingt nicht nach "Wir wollen die Wahrheit. Die Beweisführung. Wir wollen wissen."
Nein, das klingt nach "Wir attackieren die ET wo es nur geht, denn es geht um den Glauben." Und damit schießen sich die IDler ins eigene Bein.
Kommentar veröffentlichen
Ich gestatte mir, Deiner - so liest es ich für mich - recht emotionalen Argumentation einiges entgegenzuhalten:
1. Humor. Den braucht man, wenn man in der Presse "behandelt" wird. Ich glaube noch niemand, der irgendwann einmal im Zentrum journalistischer Aufmerksamkeit gestanden hat war der Meinung, Journalisten würden objektiv berichten. Frag mal den Herrn Hellmut Kohl. Der hatte auch eine Meinung über das Rauschen im deutschen Blätterwald, das der Deinen sehr nahe steht.
2. Wer verfolgt wen? Bitte bedenke, dass die Wissenschaft sich jahrhundertelang gegen die Kirche behaupten musste, oft genug um die Gefahr des eigenen Lebens. Lange genug durfte nicht sein, was laut Kirche (vor allem der katholischen) nicht ins Weltbild passte.
Vielleicht kommt daher der Beißrelfex der Wissenschaft.
3. Kampagne. In den USA müssen sich Wissenschaftler gegen den wiedergeborenen Christen im Weißen Haus behaupten - und das ist schwierig, sehr schwierig. Der hieraus entbrannte Konflikt ist natürlich auch der deutschen Presse wie auch Wissenschaft nicht entgangen, und in Zeiten der Internationalisierung reagiert man eben schon, bevor es "losgeht".
4. Auflage: Das Thema polarisiert. Was polarisiert ist gut für die Auflage. Also wird darüber geschrieben.
5. Ich habe die Artikel in Wort & Wissen durchgelesen. Am Wichtigsten ist der letzte Satz:
"""Wir werden uns nach Kräften weiter bemühen, als Christen gute und saubere, aber ganz klar evolutionskritische Wissenschaft zu betreiben. Und wir werden nicht aufhören, unser Zeugnis vom Schöpfer und Erlöser, der Jesus Christus heißt, in die Welt zu tragen."""
Das klingt nicht nach "Wir wollen die Wahrheit. Die Beweisführung. Wir wollen wissen."
Nein, das klingt nach "Wir attackieren die ET wo es nur geht, denn es geht um den Glauben." Und damit schießen sich die IDler ins eigene Bein.
<< Home